Denkmal für Nazi-Opfer in Buchholz i. d. Nordheide

Am 27. Januar 2016 wurde in der Buchholzer Innenstadt endlich das Denkmal zur Erinnerung an die Nazi-Opfer enthüllt. Der Bildhauer Jan Amelung fügte 14 Bronzetafeln in einen Porenbasalt-Block ein, dem er zuvor eine Gefängnisgitterstruktur gab. Roma, Sinti, Homosexuelle, Jüdinnen und Juden, politisch Verfolgte, Zwangsarbeiter*innen oder Slaw*innen sind nur einige der Verfolgtengruppen, die Jan Amelung auf den einzelnen Bronzetafeln berücksichtigt. Es entstand ein aussagekräftiger, würdiger und diverser Gedenkstein, der von allen Seiten betrachtet werden will. Ein Gedenkstein, der konkret aufzeigt, wie viele unterschiedliche Menschen von faschistischer Verfolgung betroffen waren, auch häufig verschwiegene Gruppen werden benannt.

Nun steht der Gedenkstein für die Nazi-Opfer unweit von dem bedeutend größeren Kriegerdenkmal auf einem unbearbeiteten Feld, unbenannt und leicht zu übersehen. Vor allem, wenn Markt ist, denn dann steht ein Obststand genau davor. Wenn das Geschäft besonders gut läuft, werden die leeren Obstkisten einfach nach hinten geworfen – vor, neben und auf den Gedenkstein.

Gedenken der Heideruh-Gäste zum Jahreswechsel – zwischen Obstkisten

 

Der Grundsatz im Niedersächsischen Denkmalschutzgesetz lautet „Kulturdenkmale sind zu schützen, zu pflegen […] Im Rahmen des Zumutbaren sollen sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“

Wir fordern die Stadt Buchholz auf, das Denkmal zu benennen. Ein Schild muss es als „Denkmal zur Erinnerung an die Nazi-Opfer“ ausweisen. Außerdem muss die Geschichte der Heidebahn, wie jüngst in Handeloh geschehen, benannt werden.

Wir fordern die Stadt Buchholz auf, das Denkmal zugänglich zu machen, in dem kein Marktstand in unmittelbarer Nähe des Gedenksteines genehmigt wird, ein Mindestabstand von 7 m eingehalten wird, eine Umgehungsmöglichkeit um den Stein herum geschaffen wird und sich um eine angemessene Beet- und Landschaftsgestaltung gekümmert wird.

Wer Interesse an der Planung eines Entwurfs für den Gedenkplatz hat, meldet sich in Heideruh.

Gedenken am Mahnmal für die Nazi-Opfer in Buchholz

Termine

  • 27. Januar 2020, 18.30 Uhr

Im Rahmen der jährlichen städtischen Gedenkveranstaltung lädt Heideruh zum Gedenken am Mahnmal für die Nazi-Opfer ein. Die Bürgermeister der Partnerstädte Wolow, Canteleu und Buchholz werden Kränze niederlegen.

  • 08. Mai 2020

Sondertermin

  • 27. Januar 2020, 19.00 Uhr Gedenkveranstaltung der Stadt Buchholz mit Esther Bejarano in der Empore Buchholz